C.5. Debian-Partitionierungsprogramme

Es wurden mehrere Variationen der Partitionierungsprogramme von den Entwicklern in Debian eingepflegt, um mit verschiedenen Festplattentypen und Rechnerarchitekturen funktionieren zu können. Hier eine Liste der Programme, die für Ihre Architektur verfügbar sind:

partman

Das bevorzugte Partitionierungswerkzeug in Debian. Dieses Schweizer Messer unter den Partitionierungsprogrammen kann auch die Größe von bestehenden Partitionen verändern sowie Dateisysteme erstellen (in der Windows-Sprache formatieren) und die Einbindungspunkte zuweisen.

fdisk

Der Original-Linux-Festplatten-Partitionierer, gut für Gurus.

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie bestehende FreeBSD-Partitionen auf Ihrem Rechner haben. Die Installationskernel bieten Unterstützung für diesen Partitionstyp, aber die Art und Weise, wie fdisk sie darstellt (oder eventuell nicht), kann verursachen, dass sich die Gerätebezeichnungen unterscheiden. Lesen Sie dazu das Linux+FreeBSD-HowTo.

cfdisk

Ein einfach zu nutzender Festplatten-Partitionierer im Vollbildmodus für den Rest der Welt.

Beachten Sie, dass cfdisk FreeBSD-Partitionen nicht versteht und sich deswegen Gerätebezeichnungen unterscheiden können (siehe oben).

Eines dieser Programme wird standardmäßig gestartet, wenn Sie Eine Festplatte partitionieren (oder ähnliches) auswählen. Es könnte möglich sein, ein anderes Programm auf der zweiten virtuellen Konsole VT2 zu benutzen, aber dies wird nicht empfohlen.

Denken Sie daran, die Boot-Partition als Bootable (boot-fähig) zu markieren.

C.5.1. Partitionieren auf 64-Bit PC-Systemen

Wenn Sie eine neue Festplatte verwenden (oder falls Sie die Partitionstabelle Ihrer Platte komplett löschen möchten), muss eine neue Partitionstabelle erzeugt werden. Bei einer Geführten Partitionierung wird dies automatisch erledigt, aber wenn Sie manuell partitionieren, bewegen Sie dazu die Markierung im Partitionsprogramm auf den Eintrag für die Festplatte (ganz oben) und drücken Enter. Eine neue Partitionstabelle wird erzeugt. Im Expertenmodus werden Sie nach dem gewünschten Typ gefragt. Standardeinstellung für UEFI-basierte Systeme ist gpt, für Systeme der älteren BIOS-Welt ist dies msdos. In einer Installation mit Standardprioritiät werden obige Werte automatisch verwendet.

[Anmerkung] Anmerkung

Wird eine Partitionstabelle vom Typ gpt ausgewählt (Standardwert für UEFI-Systeme), erstellt der Partitionierer automatisch am Anfang der Platte einen freien Bereich von 1 MB Größe. Dies ist beabsichtigt und erforderlich, um den GRUB2-Bootloader einbetten zu können.

Wenn Sie bereits ein anderes Betriebssystem wie z.B. Windows auf Ihrem Rechner haben und zusätzlich zu Debian auch behalten möchten, müssen Sie unter Umständen die entsprechende Partition verkleinern, um Platz für die Debian-Installation zu schaffen. Der Installer unterstützt die Änderung der Größe sowohl von FAT- als auch von NTFS-Dateisystemen: wenn Sie den Schritt zur Festplattenpartitionierung erreichen, wählen Sie die Option Manuell; dann wählen Sie die entsprechende Partition aus und ändern ihre Größe.

Während moderne UEFI-Systeme keinen der unten beschriebenen Beschränkungen unterliegen, ist man beim Partitionieren von Laufwerken auf BIOS-Systemen einigen solcher Einschränkungen unterworfen. Es gibt ein Limit, wie viele primäre und logische Partitionen eine Festplatte enthalten darf.

Auf solchen alten PC-BIOS-Systemen sind primäre Partitionen das ursprüngliche Partitionierungsprinzip für PC-Festplatten. Allerdings kann es davon nur vier Stück geben. Um diese Grenze überschreiten zu können, wurden zusätzlich erweiterte und logische Partitionen eingeführt. Wenn Sie eine Ihrer primären Partitionen als erweiterte Partition einrichten, können Sie den Platz, den diese Partition einnimmt, in logische Partitionen aufteilen. Sie können bis zu 60 logische Partitionen in einer erweiterten Partition erstellen, allerdings können Sie pro Festplatte nur eine erweiterte Partition haben.